162: Wie Gendersprache ein neues Bewusstsein schafft
Das Thema Gleichberechtigung spiegelt sich in der Gesellschaft auf vielen Ebenen wider – auch in unserer Sprache. Doch warum sorgt Gendersprache für so viel Widerstand und hitzige Diskussionen? Darüber spreche ich heute mit der Autorin, Yogalehrerin und Atemtherapeutin Luna (Lucia) Schmidt.
Schon früh im Leben hat sich Luna mit den Folgen patriarchaler Strukturen beschäftigt und auf die Suche nach den Wurzeln weiblicher Spiritualität und einer tiefen und gelebten Verbindung mit der Natur begeben.
Als Sprachwissenschaftlerin hat sie sich viele Jahre mit feministischer Linguistik und der Stellung der Frau in unserer Sprache befasst. Dazu zählt auch das generische Maskulinum, das wie selbstverständlich für die Ansprache aller Menschen verwendet wird – ganz unabhängig vom Geschlecht oder der geschlechtlichen Identität.
Diese Ausgrenzungen im allgemeinen Sprachgebrauch nehmen wir vielleicht nicht immer bewusst wahr. Doch sie hinterlassen in uns tiefe Prägungen und nehmen sehr wohl Einfluss auf unsere Denk- und Verhaltensmuster.
Warum Gendersprache die Gemüter erhitzt
Unsere Sprache ist ein machtvolles Instrument, das nicht nur unsere innere Haltung zum Ausdruck, sondern auch gesellschaftliche Prozesse in Bewegung bringen kann.
Und so können wir das Gendern vor allem als Einladung verstehen, uns bewusst mit unserer Sprache auseinanderzusetzen und uns darin zu üben, so viele Menschen wie möglich in unsere Kommunikation und Wortwahl einzuschließen.
Doch anstatt das gleichberechtigte Miteinander zu stärken, spaltet sich der Kampf um Gendersprache in unterschiedlichste Gruppierungen, die in erster Linie ihre eigene Position stärken wollen.
Dabei werden auch Stimmen für eine genderneutrale Sprache lauter, in der es dann beispielsweise keine Mütter und Väter mehr gibt, sondern nur noch austragende oder nicht-gebärende Elternteile.
In dieser Episode möchten wir Dich einladen, einen achtsamen Umgang mit Gendersprache zu wählen und das Bewusstsein über die eigene Position hinaus für die Vielfalt zu weiten.
Es geht darum, uns aufeinander zuzubewegen und eine Sprache zu kreieren, die dem Wohle aller dient, ohne unsere geschlechtliche Identität auszulöschen oder unsere menschliche Wärme zu verlieren.
Eine Sprache, in der wir das lebendige und individuelle Menschsein nicht versachlichen, sondern uns alle als fühlende Wesen wiederfinden und begegnen können.
Die Highlights in dieser Folge:
- Was gendergerechte Sprache bedeutet
- Wie wir Gendersprache achtsam nutzen können
- Warum das Gendern so viele Menschen triggert
- Was der bewusste Umgang mit Sprache bewirkt
Shownotes
Yoga mit den Jahreskreisfesten
Mehr über Daniela Hutter und ihre Arbeit:
Yin-Prinzip, Seminare, Retreats + Coachings
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